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Chile mit Abstecher nach Argentinen und Bolivien



 

14.November - 11. Dezember 2019

 

Mit Iberia fliegen wir von Genf über Madrid nach Santiago de Chile und dort gleich mit Latam weiter nach Puerto Montt. Von Madrid bis Santiago de Chile fliegen wir in der Economy Premium Klasse. Der Vorteil sind nicht nur 15 cm mehr Beinfreiheit, sondern auch, dass die Sitze 10 cm breiter sind. Richtig herrlich zum schlafen!

 

In Puerto Montt übernehmen wir unseren Mitsubishi L300 welcher für die nächsten knapp 3 Wochen unser zu Hause sein wird. Unser Gepäck hat es leider nicht bis Puerto Montt geschafft, aber hier lernen wir bereits zum ersten Mal die Hilfsbereitschaft der Chilenen kennen. Innerhalb weniger Minuten haben sie alles organisiert, so dass unser Gepäck nur mit 3 Stunden Verspätung auch in Puerto Montt eintrifft und wir unsere Reise beginnen können.

Eine der Traumstrassen weltweit ist die Carretera Austral. Die offizielle Bezeichnung der Strasse ist Ruta 7, ist 1350 Kilometer lang und führt von Puerto Montt bis nach O'Higgins durch beindruckende Landschaften. Sie ist eine wahre Herausforderung, da der grösste Teil der Strecke über Schotterpisten führt! So viel schon vorab, es lohnt sich auf jeden Fall, die Strapazen auf sich zu nehmen auch wenn das Wetter nicht immer mitspielt.

Unsere erste Nacht verbringen wir in Puerto Varas, welches am Llanquihue See liegt. Bei schönen Wetter hat man einen herrlichen Ausblick auf den Vulkan Osorno. 

Wie empfohlen, füllen auch wir unsere Lebensmittelvorräte in Puerto Montt auf bevor wir uns auf die Abenteuerreise begeben. Die Strasse ist nicht durgehend befahrbar, so dass man zwingend zwei Fähren nehmen muss. Bei schönem Wetter eine der beeindrucktesten Landschaften. Da es sich aber um den regenreichsten Teil Chile handelt, ist die Wahrscheinlichkeit eher gering. Der erste Höhepunkt ist für uns der naturbelassene Pumalin Park, Urwald wie man es sich vorstellt. Leider haben wir kein Wetterglück, denn es regenet in Strömen und für die nächsten Tagen ist auch keine Besserung in Sicht. Deshalb entschliessen wir uns schweren Herzens die auf vorgesehenen Wanderungen zu verzichten und die Reise Richtung Süden fortzusetzten.

Die grandiose Landschaft, welche in den Reiseführer beschrieben wird, können wir leider nur erahnen und so erreichen wir nach ein paar Tage den Lago General Carrera. Nun zeigt sich auch die Sonne und wir können uns am azurblauen See fast nicht sattsehen. Ein absolutes Muss ist der Ausflug zu den Marmorhöhlen. Dies kann man mit einer Bootstour machen oder man mietet sich ein Kanu.

Bei strahlendem Wetter fahren wir weiter Richtung Süden. Da es von O'Higgins bis Punta Arenas nur Fährverbindungen gibt, machen wir einen Abstecher über Argentinien. Wir biegen ca. 300 km vor O'Higgins ab Richtung Parque Patagonien. Neben der wunderschönen Landschaft die zu Wanderungen einläd, besticht der Park vorallem dadurch, dass hier Massen von Guanakos und Nandus leben. Ohne Probleme überqueren wir beim Paso Roballos die Grenze nach Argentinien. Strassenschilder sind hier selten und wir sind froh, als wir kurz vor Baja Caracoles auf die Ruta 40 treffen. Immer wieder wird darauf hingewiesen, dass man jede Möglichkeit zum tanken nutzen soll. In Baja Caracoles gibt es die einmaligste Tankstelle die ich je gesehen habe. 

Wenn wir schon in Argentinien sind, gehört der Los Glaciares Nationalpark natürlich zu unseren Reisezielen. El Chalten ist das Trekking-Zentrum des Parkes und liegt zu Füssen der berühmten patagonischen Berge Cerro Torres und Fitz Roy. Das Dorf ist der Ausgangspunkt von kurzen bis tagelange Wanderungen. Für mich eine der Höhepunkten unserer Reise!

Unser Weg Richtung Süden führt uns auch nach El Calafate, ein touristischer Hot Spot. Von hier aus gibt es Ausflüge zum berühmten Perito Moreno Gletscher. Dieser wächst, im Gegensatz zu allen anderen Gletscher weltweit, immer noch! Mehrmals täglich kann man von den Aussichtsbrücken beobachten wie kleine oder grössere Stücke des Gletschers abbrechen. Mit einem Boot kann man nahe an die ca. 70 Meter hohe Gletscherwand fahren oder man macht eine geführte Wanderung auf den Gletscher.

Unsere Reise geht wieder zurück nach Chile in den Torres del Paine Nationalpark. Wer mit dem Camper unterwegs ist, kann auf diversen Parkplätzen gratis im Park übernachten. Wir haben das Glück den Torres del Paine bei schönstem Wetter zu geniessen. Leider schlägt hier das Wetter extrem schnell. Bei schönstem Wetter starten wir unsere Wanderung aber bereits ca. 20 Minuten später regnet es und von der schönen Landschaft sehen wir nicht mehr viel. Deshalb ist ein guter Regenschutz zwingend! 

Schweren Herzen verlassen wir den Park und unsere Reise führt uns weiter Richtung Punta Arenas, allerdings machen wir noch einen kurzen Abstecher auf das Feuerland zum Parque Pinguino Rey. Hier leben seit 2010, je nach Jahreszeit zwischen 10 bis 150 Königspinguine. Zum Schutz der Pinguine hat man einen Holzzaun gebaut, trotzdem ist es unglaublich diese Tiere beobachten zu können. Erst als der Park um 18.00 Uhr schliesst, verlassen wir die Pinguine.

Am nächsten Tag nehmen wir die Fähre von Povenir nach Punta Arenas. Obwohl wir bereits Königspinguine gesehen haben machen wir von hier aus noch den Ausflug auf die Isla Magdalena. Neben tausenden von Möwen leben hier Magellan-Pinguine und ein einziger Felsenpinguin. Es ist nur ein kleiner Teil der Insel für Touristen geöffnet, trotzdem müssen Ranger immer wieder eingreifen, weil die Leute den vorgeschriebenen Weg verlassen. 

Unser Zeit in Patagonien geht viel zu schnell vorbei. Nachdem wir unser Gefährt wieder zurückgegeben haben, fliegen wir von Punta Arenas in den Norden Chiles nach Calama. Von dort nehmen wir den Bus bis nach San Pedro de Atacama. Nach 3 Wochen Camper gönnen wir uns ein Hotel und übernachten in der wunderschönen Terrantai Lodge.

San Pedro de Atacama liegt auf über 2000 m.ü.Meer und lebt vor allem vom Tourismus. Von hier aus gibt es täglich x geführte Halb- oder ganztags Touren in die Umgebung. Viele der Ausflüge gehen bis zu 4500 Meter über Meer, deshalb entscheiden wir uns zum akklimatisieren am nächsten Vormittag für eine Tour zum noch wenig bekannte Rainbow Valley welches "nur" auf 3500 m.ü.M liegt. Wir sind total begeistert ab den verschiedenen Farben! Wie schön muss das am Abend sein, wenn die Sonne direkt an die Felswände scheint?

Am Abend machen wir die von allen empfohlenen Tour zum Moon Valley inkl. Sonnenuntergang. Da es die beliebteste Tour von San Pedro de Atacama ist, hat es auch dementsprechend Touristen. 

Mein Trau war schon immer, einmal den Uyunisalzsee zu besuchen. Nachdem wir nun festgestellt haben, dass wir mit der Höhe keine Probleme haben, entschliessen wir uns für eine 4tägige Tour nach Bolivien. 

Wir werden direkt bei der Lodge abgeholt und fahren innerhalb einer Stunde zur Chilenischen/Bolivianischen Grenze auf 4500 m.ü.M. Nachdem wir die Grenzkontrollen hinter uns gebracht haben, begrüsst und unser Fahrer und im 4x4 Jepp fahren wir über das bolivianische Altplatino. Landschaftlich ein Traum, Strassen mässig ein Alptraum. Höhepunkten der Tour sind die Laguna Blanca, Laguna Verde, Salvador Dali Wüste, Geysire bis zur Laguna Colorado. Diese Laguna ist der absolute Wahnsinn. Wunderschöne Farben, tausende von Flamingos und rundherum die Anden. Ich habe in meinem Leben noch selten so eine wunderschöne Landschaft gesehen!! Am zweiten Tag bewundern wir diverse Steinformationen und erfahren viel über die Zucht der Lamas. Höhepunkt ist am Abend die Übernachtung in einem Salzhotel. Am nächsten Tag geht es um 4.20 Uhr los und wir fahren in der Dunkelheit auf den Salar Uyuni bis zur Insel Incahuasi, einem kleinen Berg mit riesigen Kakteen. Der kurze Aufstieg lohnt sich, denn von hier aus geniessen wir den Sonnenaufgang, welche den Salzsee in wunderschönen Licht erstrahlen lässt. Es ist faszinierend zu sehen, sobald die ersten Sonnenstrahlen die Kakteen anstrahlen, wie sich die Blüten öffnen und Vögel anfangen zu singen. Nach einem Spaziergang rund um die kleine Insel fahren wir über den Salzsee Richtung Uyuni. Unterwegs gibt es immer wieder Fotostops und die Fahrer machen die berühmten witzigen Videos mit der Gruppe. Nach ungefähr 5 Stunden verlassen wir den Salzsee und unsere Reise geht dem Ende entgegen. Die Rückfahrt nach San Pedro de Atacama ist dann, wie ausgeschrieben,  effektiv nur noch ein Transfer. Während ca. 8 Stunden fährt man die Strecke von Uyuni nach San Pedro de Atacama zurück. 

Unsere Reise geht weiter nach Santiago de Chile, wo wir zwei Tage verbringen. Wir geniessen die wunderschöne Aussicht vom Cerro San Cristobal auf die Stadt herunter, besuchen die bunten Märkte oder lassen uns in einem der vielen Cafés die feinen Torten schmecken, bevor es heisst: Ferien vorbei, Check in und zurück in die Schweiz.

 

Atemberaubende Landschaften, unvergleichbare Flora und Fauna, feines Essen und unglaublich hilfsbereite und freundliche Menschen, das ist für mich Chile! Deshalb zum Schluss ein Zitat von Pablo Neruda (chilenischer Schriftsteller):

Wer die Wälder Chiles nicht kennt, kennt die Erde nicht!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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